Im Dreieck fahren kann Spaß machen, wenn es nicht im Renntempo geschieht. Am vergangenen Samstag war das aber der Fall…..41er Schnitt auf einem welligen Kurs von 6 km, der 15 Mal umrundet werden musste. Der Wettkampf in Ponickau setzte trotzdem maximal Endorphine frei und in ähnlicher Menge Adrenalin und das jeweils aus mehreren Gründen. Erster Adrenalinschub, Tim stellt fest, dass seine Karkasse am Hinterlauf gerissen ist und ein fettes Stück Schlauch hindurchlunscht. Kein Wechselmantel in Sicht, geschweige denn ein komplettes Laufrad……Bis etwas verspätet, weil an diesem Tag nur Zuschauer, Hartmut mit bonforziösem Ersatzmaterial eintrifft und Tim mit einem wie frisch aus der Presse anmutenden Stück kreisrundem kohlenstofffaserverstärktem Kunststoffkomposit samt intaktem Asphalthaftvermittler aushelfen kann. Der Rest der Peitzer Radler war zum Ende der Tauschaktion bereits auf Betriebstemperatur und startklar zusammen mit den Größten der Szene, zu denen Zoltan, Weltmeister Christian Müller, die Bestplatzierten der Lausitzcup-Einzelwertungen und 70 weitere Kompetitoren zählten, an der weißen Linie eingordnet. Startschuss, und siehe da, Endorphine pur bei Tims Entjungferungsantritt mit dem mit Kohlenstoff geschwängerten Stück zyklischem Epoxidharz. Der Wahnsinn, was der Umstieg von 10 Jahre altem Aluminium auf dieses Wunderwerk der Ingenieurskunst ausmachen kann. Nach diesen unendlich erscheinenden Gedankengängen war das Rennen bereits 300m alt und die erste Kurve erreicht. Einmal auf 0 abbremsen und schon wieder antreten. Geil. Geil. Geil.
Eric, Stefan, Mathias, Martin und Bohne hatten sich bereits vorn einsortiert, um bei dem hohen anfänglichen Tempo nicht dem relativ frischen Wind zum Opfer zu fallen. Der Plan ging schon mal auf, bis in der 5. Runde eine dieser fiesen kleinen Sprintwertungen eingeläutet wurde. Das grüne Trikot, in diesem Moment mit nur 3 Punkten Vorsprung auf den Verfolger gesegnet, suchte sein Heil in der Flucht und sorgte damit für eine weitere Anhebung des sportlichen Grundtempos. An dieser Stelle soll ein Zitat von Christian Müller, dem amtierenden Jedermannweltmeister, zum Einordnen des Renngeschehens helfen, welches in der Mixed Zone aufgeschnappt wurde und Martin ein wenig Trost spenden soll: „Ich dachte, ich fahre hier die beschissene Tour de France. Total bekloppt die Typen.“ Für den Grünen reichte es am Ende der Runde zu Platz….2….und nachfolgend, da das Tempo nicht nachließ, nicht einmal um im Feld zu bleiben….und das Trikot zu verteidigen. Nach und nach dezimierte sich die erste Gruppe weiter. Leider auch um einige Peitzer Mitstreiter, die dennoch gute Moral bewiesen und den Wettkampf solo beendeten. Dann, in Runde 10, der zweite fiese kleine Sprint, der dieses Mal wirklich nur ein kleines Zucken hin zur Ziellinie war. Der Grüne war ja abgehangen. Danach erfolgten die ersten ernsthaften Attacken. Unter anderem die gefühlt 90. von Zoltan, der es dann in Runde 13 auch endlich gemeinsam mit Mathias Hirsch und Stefan Truntschka bewerkstelligen konnte sich mit etwas Vorsprung dem Ziel zu nähern und zu gewinnen. Im Feldsprint ging es also noch um Platz 4. Aus Peitzer Sicht hatte Tim die Chance sich an der Vergabe der vorderen Positionen zu beteiligen. Aber….Adrenalin, Adrenalin, Adrenalin…lässt sich nicht ein Fahrer wie ein Stein mitten in der 30 Fahrer umfassenden Gruppe zurückfallen und bringt Tim mit dieser dämlichen Aktion fast zu Fall? Schreck lass nach! Am Ende nur ein 22.er Platz, der die Tagesform nicht annähernd widerspiegelt.
Unterdessen hatte sich Sabine als Solisten im Frauenfeld gegen eine starke und recht forsch auftretende Dresdner Lobby zu behaupten. Nach 10 Runden stand ein saustarker 5. Platz für Sie zu Buche. Dieser half gleichzeitig – Endorphine, Endorphine, Endorphine – den dritten Platz der Peitzer in der Mannschaftswertung des Lausitzcup 2016 zu gewinnen und damit zum ersten mal dieses heißbegehrte Podium zu besteigen. Danke für deinen Einsatz das Jahr über Sabine! Und auch an euch Andreas, Michael, Hartmut und Hannes, die ihr im letzten Wertungslauf zum Lausitzcup nicht teilnehmen konntet und dennoch über das Jahr für viele viele Punkte in der Team- und Einzelwertung gesorgt habt. Außerdem Danke an die Picardellics aus Dresden für die wunderbare Rennorganisation und die Versorgung mit Gebäck und Gebräu zum Auftanken der leeren Akkus. Und zum Abschluss, weil da kommt ja immer das Beste, ein grandioses merci beaucoup an Gisela für die ständige Versorgung mit koffeinhaltigen Heißgetränken und noch mehr Gebäck über die gesamte Saison hin.

Kategorien: Rennberichte

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